Fußchirurgie

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Fußchirurgie und Sprunggelenkschirurgie

Meist sind es Fehlstellungen, Schmerzen, oder Verletzungen des Fußes, oder Sprunggelenkes, wodurch Patienten die Praxis für Fußchirurgie aufsuchen.

Dies kann eine akute Verletzung, wie ein Achillessehnenriss sein, oder auch Verschleißerscheinungen der Fußgelenke sowie Deformitäten, aufgrund von Fehlbelastungen.

Bei Kindern und Jugendlichen sind Ursachen von Beschwerden z. B. eine angeborene Veränderungen, wie ein Knick-Senk-Fuß oder Klumpfuß. Beim Erwachsenen handelt es sich meist um Folgeschäden wie Hallux valgus, Kleinzehendeformitäten, Sprunggelenk Arthrose oder Fersensporn, die einen operativen Eingriff durch einen Spezialisten für Fußchirurgie notwendig machen.

Ziel ist immer zunächst die konservative Therapie voll auszuschöpfen.

Orthopäde Fußchirurg, Fußchirurgie Stuttgart
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Dr. med. Drogoutis
Ioannis Toskas
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Hallux valgus

Der Hallux valgus ist die häufigste Fußdeformität. Die Deformität tritt in ihrer großen Mehrzahl bei Frauen auf und nimmt mit steigendem Alter zu. Ursache ist die Senk-Spreizfuß-Deformität, mit einer zunehmenden Abflachung des Fußquergewölbes, bedingt durch eine Schwäche des Bindegewebes. Es resultiert eine Fehlstellung der Großzehe, mit Druckbeschwerden und Reizungen an der Innenseite des Großzehengrundgelenks.

Zusätzlich kann es zu einem schmerzhaften Konflikt zwischen der Großzehe und der zweiten Zehe kommen. Durch eine gesteigerte Lastaufnahme der Mittelfußköpfchen 2 – 4 resultiert im Verlauf eine schmerzhafte Mehrbeschwielung an der Fußsohle, dies bezeichnet man als Metatarsalgie. Der Abrollvorgang ist dadurch verändert und führt zu funktionellen Beschwerden auch an anderen Bereichen des Fußes und des Sprunggelenks

Durch die Abweichung der Großzehe wird das Gelenk fehlbelastet und es kann eine frühzeitige Arthrose des Großzehengrundgelenks entstehen. Bei der Großzehe laufen durch die Abweichung die Streck- und Beugesehne nicht mehr zentral über dem Gelenk. Dieser Effekt verstärkt die Abweichung und ist die Ursache für eine ausbleibende Verbesserung durch Hallux valgus Schienen.

Hallux valgus – wie wird operiert?

Es gibt eine sehr große Anzahl an operativen Therapiekonzepten. Hier eine kleine aber ausreichende Auswahl der gängigen Methoden.

1) Distale Chevron-Osteotomie

Diese OP-Form wird bei leichten bis mittelschweren Deformitäten angewendet. Es handelt sich um V- bzw. L-förmige Osteotomie (=Knochendurchtrennung), im Bereich des Köpfchens des ersten Mittelfußknochens. Das Köpfchen wird nach außen verschoben und in seiner Stellung dadurch wieder zentraler positioniert und korrigiert. Diese Stellung wird mit einer sog. Doppelgewinde-Schraube gehalten, welche komplett im Knochen versenkt wird. Eine Metallentfernung ist in der Regel dadurch nicht erforderlich.

2) Doppelosteotomie

Bei ausgeprägteren Deformitäten reicht die alleinige Umstellung im vorderen Bereich des Mittelfußes nicht aus. Zusätzlich ist eine weitere Knochendurchtrennung, im Bereich der Basis des Mittelfußknochens, erforderlich. Diese wird mit einer sogenannten winkelstabilen Platte gefestigt.

3) Lapidusarthrodese

Bei Instabilitäten im Gelenk zwischen Fußwurzel und Mittelfußknochen oder bei sehr ausgeprägten Befunden ist eine Versteifung des sog. Lapidusgelenks in korrigierter Stellung erforderlich. Hiermit können auch sehr große Deformitäten behandelt und korrigiert werden.

Hallux valgus OP Spezialist distale Chevron-Osteotomie

vorher

Hallux valgus OP Spezialist distale Chevron-Osteotomie

nachher

 

Hallux rigidus – wie wird operiert?

Cheilektomie

Die knöchernen Anbauten (Osteophyten) am Großzehengrundgelenk werden operativ entfernt. Dadurch wird das Bewegungsausmaß des Gelenks wieder verbessert und die Beschwerden beim Abrollvorgang durch das anstoßen beseitigt. Auch die Druckstellen durch diese Anbauten werden dadurch behoben. Eine Verwendung von Implantaten ist nicht erforderlich. Die OP gewährleistet eine rasche Wiederaufnahme des normalen Abrollvorgangs innerhalb weniger Wochen. 

Arthrodese / Versteifung

Das arthrotische Gelenk wird entknorpelt und mittels einer winkelstabilen Platte versteift. Dadurch ist der Abrollvorgang nicht mehr möglich. Diese OP kommt bei komplett zerstörten Gelenken in Frage und ist lediglich im fortgeschrittenen Stadium zu empfehlen. Dadurch werden die Schmerzen, welche bei der Arthrose dann permanent vorhanden sind, behoben.

Der Vorfußentlastungsschuh wird ca. 8 Wochen getragen. Eine passive Beübung sollte auf keinen Fall erfolgen um das Ergebnis der Versteifung nicht zu gefährden. Im weiteren Verlauf ist die Verordnung von Schuheinlagen und einer Abrollhilfe zur Optimierung des Abrollvorgangs erforderlich.

Hallux rigidus Cheilektomie

Kleinzehendeformitäten und Metatarsalgie

Krallen- und Hammerzehen entstehen in der Regel beim Senk- Spreizfuß und führen zu schmerzhaften, oft gereizten und entzündeten Druckstellen im Schuhwerk (Clavus=Hühneraugen). Oft handelt es sich um Zusatzfehlstellungen beim Hallux valgus oder anderen Fußfehlstellungen.

Der Sammelbegriff „Metatarsalgie“ bezeichnet Beschwerden und Schmerzen am Vorfußballen fußsohlenseitig. Metatarsalgie ist gehäuft anzutreffen bei Patienten mit Adipositas (Fettleibigkeit, Übergewicht), mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und mit entzündlichen Gelenkerkrankungen (Arthritis). Auch die schmerzhafte Mehrbeschwielung bei vermehrter Lastaufnahme der Mittelfußköpfchen, bei Verlust der Fußwölbungen, gehört zu diesem Krankheitsbild. Entscheidend ist, die genaue Ursache für diese Schmerzen zu erkennen, um die richtige Therapie einzuleiten.

Morton-Neuralgie

Zwischen den Mittelfußköpfchen (meistens zwischen 3. und 4. Zehe) befinden sich kleine Hautnervenäste, welche durch ständige Reizung, vergleichbar zum Karpaltunnelsyndrom der Hand, Schmerzen und Gefühlsstörungen verursachen.

Es resultiert eine Art Wucherung (=Fibrose) im Bereich der Nervenhülle mit einschießenden, elektrisierenden Schmerzen und oft mit einem Taubheitsgefühl der betroffenen Zehen.

Enges Schuhwerk kann diese Beschwerden zusätzlich potenzieren.

Wie wird operiert?

Begradigung der Zehe

Bei steifen und kontrakten Zehen ist das Ziel eine Begradigung der Zehe, durch eine Arthrodese (=Versteifung) des Mittelgelenks. Hierfür stehen spezielle Implantate zur Verfügung. Auch vorübergehende Fixierungen, mittels Drähten, kommen zum Einsatz. Die vorne an der Zehe herausragenden Drähte werden in der Regel nach vier Wochen wieder entfernt. Eine Narkose ist bei der Entfernung nicht erforderlich.

Flexible Krallenzehen

Bei flexiblen Krallenzehen wird die lange Beugesehne von der Fußsohle um die Zehe herumgeleitet und mit einer Naht fixiert, um so die Zehe in Richtung Fußsohle zu zügeln.

Morton-Neurinom

Beim Morton-Neurinom erfolgt die Entfernung der Nervenwucherung über einen Hautschnitt zwischen den Mittelfußköpfchen. Das erkrankte Gewebe wird reseziert und das Engpasssyndrom am Nerven behoben. Der Schmerz ist in der Regel behoben, ein Taubheitsgefühl an der Zehe kann zurückbleiben. Dieses wird von Patienten deutlich besser toleriert als der Schmerz.

Senk-Spreizfußes mit Ballenschmerz

Bei Bestehen eine Senk-Spreizfußes mit Ballenschmerz im Bereich der Mittelfußköpfchen 2 – 4, wird eine Osteotomie (Knochendurchtrennung) mit Rückversetzung und leichter Anhebung der Mittelfußköpfchen durchgeführt. Die Stellung wird mit kleinen Schrauben gehalten. Dieses operative Verfahren wird als „ Weil-Osteotomie“ bezeichnet. Dadurch vermindert sich die Belastung der Mittelfußköpfchen.

Nachbehandlung

Hochlagerung und Kühlung

Wichtig ist eine regelmäßige Hochlagerung und Kühlung des Fußes um eine Schwellung zu vermeiden.

Entlastungsschuh

Mit einem Entlastungsschuh, welchen Sie verordnet bekommen, ist die Mobilität gewährleistet.

Fadenzug

Der Fadenzug erfolgt nach 14 Tagen.

Dauer Entlastungsschuh

Der Entlastungsschuh wird je nach OP-Verfahren 2 bis 6 Wochen getragen.

Kindliche Plattfüße

Ein Fußchirurg sieht bei Erwachsenen oft die Spätfolgen eines über viele Jahre bestehenden Knick-Senk-Spreiz-Fußes (umgangssprachlich Plattfuß). Es kommt zu Beschwerden durch die Fehlstellung und im Verlauf zu strukturellen Schäden an den anatomischen Strukturen, welche dann nicht mehr oder sehr aufwendig korrigierbar sind.

Viele Kinder haben bereits deutlich ausgeprägte Plattfüße. Besorgte Eltern stellen sich die Frage ob und wenn ja was gemacht werden muss, um diese Fehlstellung auszugleichen.

Neben stützenden Einlagen oder sensomotorischen Einlagen ist es möglich eine Wachstumslenkung mit effektiver Korrektur der Fehlstellung, durch einen kleinen operativen Eingriff zu erzielen. Dieses Verfahren nennt man Arthrorise.

Bringen Sie Ihre Kinder daher frühzeitig zu einer Kontrolle zu einem erfahrenen Fußchirurgen! Auf diese Weise können im Alter viele Probleme vermieden werden.

Wie funktioniert diese OP?

Über einen kleinen Hautschnitt von 1-2 cm wird in den Hohlraum zwischen Sprungbein und Fersenbein (Sinus tarsi) ein konisches Implantat eingeführt.

Dies wird als Sinus-tarsi-Spacer bezeichnet. Es verhindert und blockiert in diesem Bereich die Überbeweglichkeit des Fußes und richtet diesen auf.

Der Fuß kann nicht mehr wegknicken.

Im weiteren Verlauf verfestigt sich das Bindegewebe in korrigierter Stellung. Die klinischen Ergebnisse sind überzeugend und halten nach Abschluss der Wachstumsphase an (Studie an über 10.000 Kinder von Dr. De Pelegrin).

Durch diese Operationstechnik besteht ein relatives geringes OP Risiko.

Die Kinder müssen sich langsam über einige Wochen an die neue Fußstellung gewöhnen. Der Eingriff dauert ca. 10 min und wird in Vollnarkose durchgeführt.

Unsere Praxis berät Sie im Bereich der Fußchirurgie auf höchstem und aktuellstem Niveau. Dr. Drogoutis führt diese Operation bei Kindern selbständig durch. Eine Nachbehandlung in unserer Praxis ist selbstverständlich.

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